„Im Rahmen von Berliner Blindenselbsthilfegruppen (wurden) um 1900 gelegentlich Schwimmen und Wandern durchgeführt; als Organisator fungierte etwa der 1909 gegründete Berliner Verein Blindenerholung, dessen Programm auch Leibesübungen vorsah. … Regelrechte Blindensportvereine für Erwachsene blieben jedoch die Ausnahme. (Zumindest in ganz Deutschland.) Für die Zeit bis 1933 sind lediglich Vereine in Kiel, Berlin und Breslau bekannt. Sie wurden in Eigeninitiative im Umfeld der dort ansässigen Blindenschulen gegründet. … Eine zentrale Rolle kam dem 1928 gegründeten Berliner Blindensportverein (BBSV) zu, der es über Anträge an den Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen – einem Vorläufer des heutigen DOSB – erreichen konnte, dass auch blinde Jugendliche und Erwachsene seit 1928 das Turn- und Sportabzeichen bzw. auch später das Reichssportabzeichen ableisten und an Reichsjugendwettkämpfen teilnehmen konnten. Offenbar wurde diese Möglichkeit auch vielfach genutzt. Der BBSV sollte dann nach 1950 einige Zeit lang eine gewichtige Rolle innerhalb des Berliner Versehrtensportverbandes spielen.“
Quelle: Wedemeyer-Kolwe, Bernd (2011): Vom „Versehrtenturnen“ zum Deutschen Behindertensportverband (DBS). Eine Geschichte des Behindertensports.